Das Kaolinwerk

Der Rohstoff Kaolin ist ein weißes tonartiges Gestein. Sein Hauptbestandteil ist Kaolinit (ein Verwitterungsprodukt des Feldspat's). Kaolin wird hauptsächlich bei der Papier-, Farben-, Porzellan- und Keramikherstellung verwendet. In der Kosmetik- und Pharmaindustrie wird Kaolin unter anderem auch zur Puderherstellung verwendet.
Kaolin wird seit über 2500 Jahren als wesentlicher Grundstoff bei der Herstellung keramischer Produkte verwendet. Heute spielt Kaolin mengenmäßig bei der Papierherstellung eine größere Rolle. Papier enthält je nach Sorte 5 bis 30 % Kaolin.
Das Caminauer Kaolin wird zum größten Teil von der Papierindustrie verwendet. Weitere Abnehmer sind Hersteller von Farbstiften und pharmazeutischen Produkten.

Zur Geschichte
Die "Geburtsstunde" des Caminauer Kaolin-Bergbau's wird um 1904 beschrieben. Damals wurde eine Grube von 15 m x 50 m ausgehoben, in der man in einer Tiefe von 4 m reines Kaolin fand. 1905 begann man mit dem Bau einer Fabrik, in welcher das Kaolin aufbereitet wurde. Die Arbeitsbedingungen waren zur damaligen Zeit äußerst schwer. Der Abbau des Kaolins war reine Handarbeit, Maschinen gab es keine. 1928 wurde eine Modernisierung des Kaolinwerkes vorgenommen. Dies war erforderlich, um die Produktion zu steigern und damit einer verschärften Wettbewerbssituation zu begegnen.
Im Februar 1945 wurde die Produktion auf Grund der Kriegsereignisse eingestellt. Ende des Jahres 1945 wurde die Produktion mit einer Handvoll engagierter Mitarbeiter unter strenger Kontrolle der sowjetischen Militäradministration wieder aufgenommen.
Um den ständig wachsenden Bedarf an Kaolin decken zu können, wurde 1973 mit dem Bau eines neuen Werkes begonnen, welches 1978 in Betrieb ging.
Nach der Wende und dem Fall der Mauer wurde 1990 die Caminauer Kaolinwerk GmbH gegründet. 1998 erfolgte der Zusammenschluß mit der Kemmlitzer Kaolinwerke GmbH. Beide gehören wiederum der Quarzwerke/AKW-Unternehmensgruppe an. Die derzeitige Produktionskapazität des Caminauer Kaolinwerkes liegt bei etwa 250.000 t/Jahr. Aber nicht die Produktionsergebnisse allein sind das Hauptaugenmerk. Große Anstrengungen und Initiatieven gelten auch der Renaturisierung der Bergbau-Folgelandschaft.
Bis 1990 wurden ca. 60.000 m2 Nadelgehölze aufgeforstet. Nach 1990 kamen dann ökologisch stabile und artenreiche Mischwaldanpflanzungen hinzu. Neben großflächigen Bewaldungen entstanden darin eingebettet bzw. randlich angefügt, mehrere Biotope die den Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tiergemeinschaften bereitstellen.
So entstanden unter Anderem
- der Inselteich
- das Trockenbiotop
- das Feuchtbiotop
- das Heidebiotop
- der Dendrologische Lehrpfad
- das Arboretum Sinensis

Damit beweist die Caminauer Kaolinwerk GmbH, daß industrieller Bergbau und Umweltschutz miteinander im Einklang stehen können. Wer es nicht glaubt, kann es sich ansehen. -> Biotope in der Bergbau-Folgelandschaft




Blick auf das Kaolinwerk